Da ich schon mehrfach gefragt wurde, wie ich hier
Weihnachten feiern werde, dachte ich, ich schreibe hier mal ein wenig
darueber:
Hier faengt Weihnachten schon viel frueher an. Schon im November machen sich die Menschen hier Gedanken ueber Weihnachten, die ersten Radiosender spielen Weihnachtsmusik und, man glaubt es kaum, direkt nach Thanksgiving, also Ende November, wird hier der Weihnachtsbaum aufgestellt und alles dekoriert. Im November war mir wirklich noch nicht nach Weihnachten, ich war schliesslich gerade erst hier angekommen und definitiv noch nicht bereit fuer Weihnachten...
Ende November wurde es hier richtig eisig, wir hatten
bis zu -18 grad und Anfang December viel dann auch der erste Schnee –
eigentlich untypisch fuer die hiesigen Verhaeltnisse, denn der
richtige Winter kommt hier erst so im Januar/Februar. Fuer mich
allerdings war das perfekt, denn mit dem fruehen Wintereinbruch hier,
dem 1. Advent, der ganzen Deko und der Weihnachtsmusik kommt man
nicht drum herum in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am 1. Advent
schmueckten wir nach dem Gottesdienst hier die Kirche mit allen die
Lust und Zeit hatten. Das war auf jeden Fall spassig. Und wenn man
hier Abends durch die Strassen faehrt und die dekorieten Haeuser
sieht (erstaunlicherweise, sind nicht alle Haeuser hier dekoriet und
es ist auch nicht so, dass es so furchtbar viel ist) bekommt man
richtig schoene Weihnachtsstimmung. Mit dem Schnee war es natuerlich
am schoensten. Leider war es in der letzten Woche wieder waermer und
somit ist der meiste Schnee wieder weggeschmolzen, aber es ist
Neuschnee angesagt und es soll wieder kaelter werden, darum habe ich
noch die Hoffung Weisse Weihnacht erleben zu duerfen ;)

Am 6. Dez. hat mir Billy, der Pastor, ein wenig das typische vorweihnachtliche Chicago gezeigt. Wusstet ihr, dass es in Amerika eigentlich keine Weihnachtsmaerkte gibt... - voll traurig... Ich hab aber Glueck, denn in Chicago Downtown gibt es einen total suessen, kleinen Weihnachtsmarkt, der hier die typisch deutsche Tradition zeigen soll. Ich hab dort ein paar Deutsche getroffen und ein wenig mit ihnen gelabert, das war witzig. Billy wollte von mir wissen, ob der Markt, hier Christkinlemarket genannt, tatsaechlich den deutschen Maerkten aehnelt. Und um ehrlich zu sein, er ist gar nicht so schlecht... :) Allerdings, was sehr witzig ist, dafuer, dass Chicago so eine grosse Stadt ist, ist dieser Markt winzig – es ist das erste Mal, dass ich gesagt habe, das etwas in Amerika kleiner ist als in Deutschland... :)
Am 6. Dez. hat mir Billy, der Pastor, ein wenig das typische vorweihnachtliche Chicago gezeigt. Wusstet ihr, dass es in Amerika eigentlich keine Weihnachtsmaerkte gibt... - voll traurig... Ich hab aber Glueck, denn in Chicago Downtown gibt es einen total suessen, kleinen Weihnachtsmarkt, der hier die typisch deutsche Tradition zeigen soll. Ich hab dort ein paar Deutsche getroffen und ein wenig mit ihnen gelabert, das war witzig. Billy wollte von mir wissen, ob der Markt, hier Christkinlemarket genannt, tatsaechlich den deutschen Maerkten aehnelt. Und um ehrlich zu sein, er ist gar nicht so schlecht... :) Allerdings, was sehr witzig ist, dafuer, dass Chicago so eine grosse Stadt ist, ist dieser Markt winzig – es ist das erste Mal, dass ich gesagt habe, das etwas in Amerika kleiner ist als in Deutschland... :)
Und dann natuerlich Santa Claus. Auf dem Markt findet
man auch ein Santa Haus, wo die Kinder hinkommen koennen, ewig lang
in einer Schlange darauf warten, um dann eben kurz bei Santa auf den
Schoss zu sitzen, ein Foto zu machen und ihre Weihnachtswuensche
aufzusagen. Es gibt hier kein Christkind... :( voll traurig... Auch
kennen die hier nicht die Tradition, dass, wenn es einen roten
Sonnenuntergang gibt, die Engelchen Plaetzchen backen... :(

Ich habe hier mehrfach ueber das deutsche Weihnachten
und seine Traditionen gesprochen, z.B. auch vor einer kleinen Gruppe
5+6 jaeriger. Es hat sehr viel Spass gemacht, sich mal Gedanken ueber
die Unterschiede zwischen den Weihnachtstraditionen zu machen. Es
gibt hier zum Beispiel auch nicht die Tradition des St. Nikolaus und
Weihnachtsgedichte am Heiligabend aufzusagen, wie ich es als Kind
immer mal wieder gemacht habe, gibt es auch nicht. Die Bescherung ist
auch nicht am Heiligen Abend sondern am 1. Weihnachtstag. Hier gehen
die Leute auch am Heiligen Abend in die Kirche, aber danach stellen
die Kinder Plaetzchen und eine warme Milch oder Kakao fuer Santa auf
den Tisch und gehen dann ins Bett. Ueber Nacht kommt das Santa und
bringt die Geschenke...
Etwas, das mir auch Weihnachten dieses Jahr ins
Bewusstsein gebracht hat, waren all die verschiedenen
Weihnachtsfeiern und Konzerte, die ich miterleben durfte. Ich habe
ein echt tolles Konzert mit meinen Gasteltern gehoert, bei dem ein
Orchester und ein grosser Chor, in dem eines unserer
Gemeindemitglieder mitgesungen hat, verschidenen Weihnachtsmusik
gespielt hat. Ausserdem war ich noch bei einem lutherischen
Adventsgottesdienst in einer beeindruckenden Kirche (die Kirchen sind
hier alle recht Jung und somit Moderner als die meisten Kirchen in
Deutschladn). Dieser Gottesdienst wurde von verschiedenen Choeren
begleitet, die sich mit Lesungen, Gebeten und Liedern, die die
Gemeinde gesungen hat, abwechselten. Einer dieser Choere war sehr
beindruckend, besonders der Sopran hat mich von den Socken gehauen.
Diesen Samstag hatte ich dann noch das Glueck eine
hier sehr bekannte Weihnachtsgeschichte als Musical inszeniert zu
sehen. Meine Nachberin, eine super liebe und tolle junge Frau (sie
ist in meinem Alter und ich bin total dankbar, dass sie direkt in der
Nachbarschaft wohnt;), hat mich eingeladen mit ihr dort hinzugehen.
Der Hammer ist, das das kleine Theater, in dem dieses Musical
gespielt wurde, direkt bei mir in der Naehe ist und dafuer, dass es
in so einer kleinen Stadt ist, bin ich beeindruckt davon, wie gut
dieses Stueck war. Hier ist das Theater noch richtig begehrt. Wo es
bei uns schon in dern grossen Staedten schwierig ist die Theater zu
halten, gibt es hier wohl an jeder Ecke kleine Theater. (Dafuer sind
die Preise in den grossen Theatern in den grossen Staedten allerdings
unbezahlbar.) Naja auf jeden Fall war ich total begeistert von dem
Stueck. Ich habe vorher noch nie richtig von der Geschichte gehoert –
A Christmas Carol. Wenn jemand den Film „Der Womanizer“ kennt,
dann kennt man schonmal eine Abwandlung der Geschichte, da dieserr
Film auf darauf aufbaut. Da ist ein alter Mann, der so zu sagen ein
Wokaholic ist, sehr alleine und verbissen. Ihm bedeutet Weihnachten
gar nichts. In der Nacht vor Heilig Abend begegnen ihm dann drei
Geister, einmal der Geist der vergangenen Weihnacht, der
gegenwaertigen und der zukuenftigen. Diese drei Geister zeigen ihm
dann unterschiedlich Dinge von Weihnachten, eben aus Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft. Dieses Erlebnis krempelt den alten Mann um und
bringt ihn dazu Weihnachten wieder lieben zu lernen. Die Version die
Emily und ich gesehen haben, mit all den Lidern und den Taenzen, war
genial. Es gab einzelne Stimmen, die mir nicht so gut gefallen haben,
aber im grossen und ganzen war es super und hat mir die Freude auf
Weihnachten verstaerkt. Der Hauptdarsteller war einfach Spitze. All
diese Dinge zu sehen, die Buehne und die Schauspieler, war fuer mich
total toll und hat mir in Erinnerung gerufen, wie sehr ich Schauspiel
liebe und es hat mir in mir wachgerufen, dass ich, sobald ich die
Gelegenheit habe, nebenbei wieder Schauspielern moechte.

Heute ist der 23. Dez. und ich freue mich schon sehr auf Weihnachten. Natuerlich werde ich euch vermissen und es gibt hier einfach nicht alle Dinge, die ich normaler Weise an Weihnachten habe, aber ich freue mich trotzdem. Gerstern haben meine Gasteltern und ich, nach deutsche Tradition :), ein paar Tage erst vor Weihnachten, den unechten Weihnachtsbaum aufgestellt (daran werd ich mich definitiv nicht gewoehnen, es muss schon ein echter Baum sein, aber fuer dieses eine Mal lass ich es gelten und er ist typisch amerikanisch kitschig, schoen :). Morgen Abend, also am Heiligen Abend, werde ich natuerlich erstmal im Gottesdienst sein, es wird ein Kerzenabend mit ganz viel Musik sein. Danach werde ich mit meinen Gasteltern nach Hause fahren und ein wenig in Ruhe etwas essen, warmen Kakao trinken und dann nach familaerer Tradition den Film „White Christmas“ schauen.
(Ihr glaubt gar nicht wie viele Weihnachtsfilme es hier gibt. Einen, den ich besonders genail fand, ist „It's a Wonderful Life“ aus 1946 natuerlich in schwarz-weiss.) Am 1. Weihnachtstag wird dann die Familie meiner Gasteltern, zumindest alle die, die in der Naehe wohnen, am Nachmittag zu einer kleinen Weihnachtsfeier kommen... Und dann hab ich erstmal ein paar Tage frei... ;)
Frohe und gesegnete Weihnachten euch allen!!!