Mittwoch, 30. April 2014

So... jetzt ist schon wieder viel zu viel Zeit vergangen seit ich das letzte Mal etwas gepostet hab. Es tut mir leid, hier war und ist einiges los und ich hatte nicht die Zeit oder die Ruhe zu schreiben.

Aber jetzt will ich euch doch mal eben auf den neusten Stand bringen und euch ein bisschen von meinen Aufgaben hier erzaehlen.

Im Februar war Billy, der Pastor der Gemeinde fuer drei Wochen freigestellt, was bedeutete, dass ich hier mit der Sekritaerin alleine den Laden geschmissen hab. Im grossen und ganzen bedeutete das, dass ich die Kranken- und Alten-besuche allein gemacht habe und versucht habe allerlei Vorbereitung fuer die Gottesdienste und den Weltsgebetstag zu organisieren. Unter anderem habe ich einen ganzen Gottesdienst komplett allein organisiert und vorbereitet; das heisst also mit Predigt und allem drum und dran. Es war das erste Mal, dass ich eine richtige Predigt vorbereitet und gehalten habe – und das dann auch noch direkt in einer anderen Sprache. Auch wenn ich wirklich sehr lange an der Vorbereitung gearbeitet habe, da ich zum Teil Schwierigkeiten hatte, meine Gedanken in die englische Sprache zu bringen, war ich letztlich mit dem Ergebnis am Ende sehr zufrieden. Es war nicht perfekt und haette wahrscheinlich tiefgehender und organisierter sein koennen, aber dafuer, dass es eben meine erste richtige Predigt war und dann auch noch in einer anderen Sprache, war ich sehr gluecklich damit. Ich habe sogar eine Aufnahme davon, die ich hier auch hochladen werde, wenn es denn geht.

Ende Februar ist dann Jonas zu mir gekommen. Auch wenn ich nicht die ganzen vier Wochen, die er hier war, frei bekommen habe und wir zum groessten Teil “nur” die Zeit der Nachmittage und Abende zusammen hatten, hatten wir eine unglaublich schoene Zeit zusammen. Wir sind mehrfach in Chicago gewesen und haben uns dort allerei Dinge angeschaut. Wir sind auch am Lake Michigan gewesen als dieser komplett zugefrohren war – das war sehr beeindruckend – eine einzige Eiswueste. Dann haben wir uns hier fuer ein paar Tage aus dem Staub gemacht und haben uns noch St. Louis angeschaut – auch eine wirklich sehr schoene Stadt. Das tollste war, dass wir dort sehr schoenes, schon fast sommerliches Wetter hatten, was nach dem langen Winter hier sehr gut getan hat.
 
The Arch of St. Louis:

 
Nachdem Jonas dann Ende Maerz wieder nach Hause geflogen ist, hatte ich sofort einen ganz besonderen Gottesdienst. Ich hol dafuer ein wenig weiter aus. Die Gemeinde hat im letzten Jahr einen “Visionplan” zusammengestellt und bewilligt. Dieser “Visionplan” formuliert allerlei Ziele und neue Aufgaben fuer diese Gemeinde. Eines dieser Ziele war ein“Worshipteam” zu haben. Dieses Team soll sich nicht um die moderne Musik kuemmern, wie es vielleicht fuer einige klingen mag, sondern sich Gedanken zu dem Gottesdienst und seiner Bedeutung machen. Als ich nun am Anfang meiner Zeit hier, dachdem ich mich in die alltaegliche Arbeit der Gemeinde eingearbeitet hatte, nach einem Projekt bzw. einer besonderen Aufgabe fuer mich gesucht habe, kam mir dieses Ziel des “Visonplan” sehr entgegen. Somit organisierte ich also Einladungen und treffen fuer dieses Team und versuchte mit den Interessierten ins Gespraech ueber Deutung und Bedeutung des Gottesdinstes und seiner einzelnen Bestandteile zu kommen. Neben dieses Sprechens ueber den Gottesdienst sollte das “Worshipteam”auch einen besonderen Gottesdienst auf die Beine stellen mit der Anfrage nach einer “joyful and meaningful worship experience for all age groups”. Somit begannen wir einen Gottesdienst auf die Beine zu stellen, der neue Ideen, eine andere Abfolge und inhaltlich bedeutungsgebende Veraenderungen integrierte. Man muss dazu wissen, dass die Gemeinde hier einen sehr traditionellen und von der Abfolge her sehr festgelegten Gottesdienst hat. Mir war bei der Oranisation des besonderen Gottesdienstes sehr wichtig das alte bzw. traditionelle und die Neuen Ideen zusammenzubringen und daheraus fuer alle Altersgruppen etwas ansprechendes zu haben. Das bedeutete, dass wir zum Beispiel das traditionelle Glockenleuten am Anfang (es wird hier zur Eroefnung der Gottesdienstes immer eine Glocke 7 mal gelaeutet) ausgearbeitet haben und dem ganzen einen Sinn zugeschrieben haben. Wir haben vor jedem Glockenschlag einen Tag der Schoepfung vorgelesen und ein junger Mann der Gemeinde hatte zu jedem Tag ein Bild gemalt. Ausserdem haben wir modernere Lieder integriert und eine kleine Scene im Zusammenhang mit der Predigt gespielt. Es war ein wirklich sehr schoener und gelungener Gottesdienst. Wir haben sehr viel positive Rueckmeldung bekommen. Diese Art des besonderen Gottesdienstes wird es nun ungefaehr jeden dritten Monat geben. Ich bin gespannt darauf wie die weitere Arbeit mit dem “Worshipteam”sich gestallten wird.

Und zuletzt eine Sache, die hier gerade fuer sehr viel Wirbel sorgt. Es gab hier in den letzten Jahren immer mal wieder kleinere und grossere Schwierigkeiten und Uneinigkeit in der Gemeinde. Unser Pastor hat besonders im letzten Jahr versucht allerlei Dinge in der Gemeinde zu bewegen, damit sich auch juengere Familien und junge Erwachsene hier angesprochen und wohl fuehlen. Einige der Gemeindemitglieder wollen allerdings alles beim alten lassen, bzw. nur eine sehr langsame Veraenderung zulassen. Man muss dazu wissen, dass diese Gemeinde hier eine sehr alte Gemeinde ist mit den meisten Gemeindemittgliedern ueber 60. Es ist also schwierig hier einen Mittelweg zu finden, sodass sich die alten und die jungen Menschen wohl fuehlen. Wenn allerdings alles beim alten bleibt, wird die Gemeinde wahrscheinlich langsam aussterben. Seit dem ich hier bin– und fragt mich nicht warum – haben sich die Uneinigkeiten in Streit und sehr unangenehme Unterhaltungen umgewandelt. Besonders fuer den Pastor wurde es sehr schwierig seine Arbeit und Versuche neue Dinge einzubringen. Letztlich ist der Streit dann eskaliert, sodass nun einen juengere sehr aktive Familie aus der Gemeinde ausgetreten ist und jetzt auch der Pastor entschieden hat die Gemeinde zu verlassen.
Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesen ganzen Konflikte nicht wirklich involviert bin und irgendwie mit einer Sonderstellung alles mehr von Aussen betrachten kann. Ich bekomme sehr viel von der Anspannung mit und hoere auch sehr viel ueber die Gespraeche und Streitigkeiten. Fuer mich ist es schwierig nicht parteiisch zu werden oder mich in die ganze Situation einzumischen, auch wenn ich nicht wirklich weiss wie ich das anstellen wuerde. Ich bin sehr traurig darueber, dass Pastor Billy, wegen dem ich hierher geschickt wurde und der ein wirklich sehr guter Pastor und Mentor ist, die Gemeinde verlassen wird. Ich bin allerdings, auch wenn ich die Moeglichkeit habe, noch nicht bereit die Gemeinde zu verlassen. Das heisst, ich werde in den naechsten Wochen und Monaten die ganze Situation hier in der Gemeinde beobachten und weiterhin mein Bestes geben. Ich weiss, Gott hat einen Plan fuer diese Gemeinde, Pastor Billy und auch fuer mich, somit kann ich mich gespannt ins Gewusel schmeissen und mal schauen, was alles so passiert. :)

Soweit erstmal – herzliche Gruesse aus der Ferne!
 

 

Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachten in Highland


Da ich schon mehrfach gefragt wurde, wie ich hier Weihnachten feiern werde, dachte ich, ich schreibe hier mal ein wenig darueber:


Hier faengt Weihnachten schon viel frueher an. Schon im November machen sich die Menschen hier Gedanken ueber Weihnachten, die ersten Radiosender spielen Weihnachtsmusik und, man glaubt es kaum, direkt nach Thanksgiving, also Ende November, wird hier der Weihnachtsbaum aufgestellt und alles dekoriert. Im November war mir wirklich noch nicht nach Weihnachten, ich war schliesslich gerade erst hier angekommen und definitiv noch nicht bereit fuer Weihnachten...

 
Ende November wurde es hier richtig eisig, wir hatten bis zu -18 grad und Anfang December viel dann auch der erste Schnee – eigentlich untypisch fuer die hiesigen Verhaeltnisse, denn der richtige Winter kommt hier erst so im Januar/Februar.  Fuer mich allerdings war das perfekt, denn mit dem fruehen Wintereinbruch hier, dem 1. Advent, der ganzen Deko und der Weihnachtsmusik kommt man nicht drum herum in Weihnachtsstimmung zu kommen. Am 1. Advent schmueckten wir nach dem Gottesdienst hier die Kirche mit allen die Lust und Zeit hatten. Das war auf jeden Fall spassig. Und wenn man hier Abends durch die Strassen faehrt und die dekorieten Haeuser sieht (erstaunlicherweise, sind nicht alle Haeuser hier dekoriet und es ist auch nicht so, dass es so furchtbar viel ist) bekommt man richtig schoene Weihnachtsstimmung. Mit dem Schnee war es natuerlich am schoensten. Leider war es in der letzten Woche wieder waermer und somit ist der meiste Schnee wieder weggeschmolzen, aber es ist Neuschnee angesagt und es soll wieder kaelter werden, darum habe ich noch die Hoffung Weisse Weihnacht erleben zu duerfen ;)


Am 6. Dez. hat mir Billy, der Pastor, ein wenig das typische vorweihnachtliche Chicago gezeigt. Wusstet ihr, dass es in Amerika eigentlich keine Weihnachtsmaerkte gibt... - voll traurig... Ich hab aber Glueck, denn in Chicago Downtown gibt es einen total suessen, kleinen Weihnachtsmarkt, der hier die typisch deutsche Tradition zeigen soll. Ich hab dort ein paar Deutsche getroffen und ein wenig mit ihnen gelabert, das war witzig. Billy wollte von mir wissen, ob der Markt, hier Christkinlemarket genannt, tatsaechlich den deutschen Maerkten aehnelt. Und um ehrlich zu sein, er ist gar nicht so schlecht... :) Allerdings, was sehr witzig ist, dafuer, dass Chicago so eine grosse Stadt ist, ist dieser Markt winzig – es ist das erste Mal, dass ich gesagt habe, das etwas in Amerika kleiner ist als in Deutschland... :)

Und dann natuerlich Santa Claus. Auf dem Markt findet man auch ein Santa Haus, wo die Kinder hinkommen koennen, ewig lang in einer Schlange darauf warten, um dann eben kurz bei Santa auf den Schoss zu sitzen, ein Foto zu machen und ihre Weihnachtswuensche aufzusagen. Es gibt hier kein Christkind... :( voll traurig... Auch kennen die hier nicht die Tradition, dass, wenn es einen roten Sonnenuntergang gibt, die Engelchen Plaetzchen backen... :(

Ich habe hier mehrfach ueber das deutsche Weihnachten und seine Traditionen gesprochen, z.B. auch vor einer kleinen Gruppe 5+6 jaeriger. Es hat sehr viel Spass gemacht, sich mal Gedanken ueber die Unterschiede zwischen den Weihnachtstraditionen zu machen. Es gibt hier zum Beispiel auch nicht die Tradition des St. Nikolaus und Weihnachtsgedichte am Heiligabend aufzusagen, wie ich es als Kind immer mal wieder gemacht habe, gibt es auch nicht. Die Bescherung ist auch nicht am Heiligen Abend sondern am 1. Weihnachtstag. Hier gehen die Leute auch am Heiligen Abend in die Kirche, aber danach stellen die Kinder Plaetzchen und eine warme Milch oder Kakao fuer Santa auf den Tisch und gehen dann ins Bett. Ueber Nacht kommt das Santa und bringt die Geschenke...

Etwas, das mir auch Weihnachten dieses Jahr ins Bewusstsein gebracht hat, waren all die verschiedenen Weihnachtsfeiern und Konzerte, die ich miterleben durfte. Ich habe ein echt tolles Konzert mit meinen Gasteltern gehoert, bei dem ein Orchester und ein grosser Chor, in dem eines unserer Gemeindemitglieder mitgesungen hat, verschidenen Weihnachtsmusik gespielt hat. Ausserdem war ich noch bei einem lutherischen Adventsgottesdienst in einer beeindruckenden Kirche (die Kirchen sind hier alle recht Jung und somit Moderner als die meisten Kirchen in Deutschladn). Dieser Gottesdienst wurde von verschiedenen Choeren begleitet, die sich mit Lesungen, Gebeten und Liedern, die die Gemeinde gesungen hat, abwechselten. Einer dieser Choere war sehr beindruckend, besonders der Sopran hat mich von den Socken gehauen.


Diesen Samstag hatte ich dann noch das Glueck eine hier sehr bekannte Weihnachtsgeschichte als Musical inszeniert zu sehen. Meine Nachberin, eine super liebe und tolle junge Frau (sie ist in meinem Alter und ich bin total dankbar, dass sie direkt in der Nachbarschaft wohnt;), hat mich eingeladen mit ihr dort hinzugehen. Der Hammer ist, das das kleine Theater, in dem dieses Musical gespielt wurde, direkt bei mir in der Naehe ist und dafuer, dass es in so einer kleinen Stadt ist, bin ich beeindruckt davon, wie gut dieses Stueck war. Hier ist das Theater noch richtig begehrt. Wo es bei uns schon in dern grossen Staedten schwierig ist die Theater zu halten, gibt es hier wohl an jeder Ecke kleine Theater. (Dafuer sind die Preise in den grossen Theatern in den grossen Staedten allerdings unbezahlbar.) Naja auf jeden Fall war ich total begeistert von dem Stueck. Ich habe vorher noch nie richtig von der Geschichte gehoert – A Christmas Carol. Wenn jemand den Film „Der Womanizer“ kennt, dann kennt man schonmal eine Abwandlung der Geschichte, da dieserr Film auf darauf aufbaut. Da ist ein alter Mann, der so zu sagen ein Wokaholic ist, sehr alleine und verbissen. Ihm bedeutet Weihnachten gar nichts. In der Nacht vor Heilig Abend begegnen ihm dann drei Geister, einmal der Geist der vergangenen Weihnacht, der gegenwaertigen und der zukuenftigen. Diese drei Geister zeigen ihm dann unterschiedlich Dinge von Weihnachten, eben aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Dieses Erlebnis krempelt den alten Mann um und bringt ihn dazu Weihnachten wieder lieben zu lernen. Die Version die Emily und ich gesehen haben, mit all den Lidern und den Taenzen, war genial. Es gab einzelne Stimmen, die mir nicht so gut gefallen haben, aber im grossen und ganzen war es super und hat mir die Freude auf Weihnachten verstaerkt. Der Hauptdarsteller war einfach Spitze. All diese Dinge zu sehen, die Buehne und die Schauspieler, war fuer mich total toll und hat mir in Erinnerung gerufen, wie sehr ich Schauspiel liebe und es hat mir in mir wachgerufen, dass ich, sobald ich die Gelegenheit habe, nebenbei wieder Schauspielern moechte.

Heute ist der 23. Dez. und ich freue mich schon sehr auf Weihnachten. Natuerlich werde ich euch vermissen und es gibt hier einfach nicht alle Dinge, die ich normaler Weise an Weihnachten habe, aber ich freue mich trotzdem. Gerstern haben meine Gasteltern und ich, nach deutsche Tradition :), ein paar Tage erst vor Weihnachten, den unechten Weihnachtsbaum aufgestellt (daran werd ich mich definitiv nicht gewoehnen, es muss schon ein echter Baum sein, aber fuer dieses eine Mal lass ich es gelten und er ist typisch amerikanisch kitschig, schoen :). Morgen Abend, also am Heiligen Abend, werde ich natuerlich erstmal im Gottesdienst sein, es wird ein Kerzenabend mit ganz viel Musik sein. Danach werde ich mit meinen Gasteltern nach Hause fahren und ein wenig in Ruhe etwas essen, warmen Kakao trinken und dann nach familaerer Tradition den Film „White Christmas“ schauen.

(Ihr glaubt gar nicht wie viele Weihnachtsfilme es hier gibt. Einen, den ich besonders genail fand, ist „It's a Wonderful Life“ aus 1946 natuerlich in schwarz-weiss.) Am 1. Weihnachtstag wird dann die Familie meiner Gasteltern, zumindest alle die, die in der Naehe wohnen, am Nachmittag zu einer kleinen Weihnachtsfeier kommen... Und dann hab ich erstmal ein paar Tage frei... ;)


Frohe und gesegnete Weihnachten euch allen!!!

Donnerstag, 5. Dezember 2013

Spontane Gedanken

Ich dachte mir, bevor ich alle Einzelheiten detailiert erzaehle, was ja teilweise auch langweilig sein kann, schreibe ich mal kurz, was mir gerade so einfaellt.

Essen

Also ich bin ueberrascht, wie gesund man hier in Amerika essen kann. :) Die meisten von euch wissen ja bestimmt, dass ich seit laengerer Zeit kein konventionelles Fleisch mehr esse. Als ich hierher gekommen bin, hab ich von vornherein gesagt, dass ich kein Fleisch esse, somit gehe ich der Frage aus dem Weg, was hier wirklich Bio ist und was nicht, da ich mich schon in Deutschland mit dieser Frage herumschlage :) - Also kein Fleisch hier... Das heisst auch, obwohl ich im Land der Burger bin, dass ich keine Burger esse... Ohhh man wie bekloppt bin ich eigentlich :D
Ich glaube, dass ich hier fast gesuender esse, als in Deutschland. Ich glaube, dass das, was viele Menschen hier zunehmen laesst, ist die Tatsache, das normalerweise zwei warme Malzeiten am Tag gegessen werden. Das heisst, du isst ganz normal zu Mittag, aber abends gibt es dann auch nochmal ein warmes Essen, also nochmal Mittagessen, so richtig fett aufgefahren. Also ich kenn das manchmal, dass wenn man mittags nur ne Kleinigkeit isst, dass man dann Abends warm isst, und man sagt ja auch, eine warme Malzeit am Tag waere wichtig, aber ich glaube zwei mal so richtig fet essen, ist ein bisschen viel, zumindest fuer viele :)

Getraenke

Wusstet ihr, dass man in Amerika alle Getraenke entweder kochend heiss oder eiskalt trinkt? Die Kaltgetraenke werden am besten immer mit Eis zusatztlich gekuelt und die Heissgetraenke am besten in einem Termobecher.
Als mein kleiner Bruder aus Amerika kam, nachdem er da drei Monate ueber die Sommerferien war, fragte seine Mom, warum er alle Getraenke immer aus dem Kuhlschrank oder sogar dem Eisschrank trank... Jetzt weiss ich wartum, weil er sich an das amerikanische Kalttrinken gewoehnt hatte :)
Und wusstet ihr, dass hier das Geruecht rumgeht, dass in Deutschland das Bier WARM serviert wird? Eine Frau erzaehlte mir von einem Bekannten, der in Deutschland war, der die Erfahrung gemacht hatte, alles Bier in Deutschland wird WARM also auf Zimmertemperatur serviert... Ich war geschockt und hab das sofort berichtigt. Allerdings muss ich sagen, dass hier tatsaechlich alles so kalt getrungen wird, dass ich mir fast vorstellen kann, das das deutsche Bier warm vorkommt. :)

Sprache

Ich bin erstaut, wie gut ich mit der Sprache klar komme. Ich, als die, die immer Schwierigkeiten damit hatte, Sprachen zu lernen und besondern mit Englisch immer besonders grosse Schwierigkeiten hatte. Aber ich freue mich total darueber, dass es so viel besser ist, als ich dachte. Natuerlich ist es schwierig und oft habe ich das gefuehl ich laber voll den Bloedsinn und finde nicht die richtigen Worte, aber staendig wird mir hier gesagt, wie gut ich sprechen wuerde und das man mich sehr gut verstehen wuerde... Voll cool :)
Aber das war ja auch eines meiner Ziele: dem kleinen Monster (die englische Sprache) so richtig eine drauf zu geben und zu zeigen, wer hier der Boss ist. :D
Zu Beginn meiner Zeit hier war ich so durcheinander, dass ich teilweise an Gespraeche mit dem Pastor heri dachte, und dachte, dass er deutsch gesprochen haette, oder ich an Gespraeche mit Jonas dachte, und er die ganze Zeit englisch sprach. Und dann gab es Situationen, in denen ich das Gefuehl hatte die sprechen hier alle Englsich nur aus spass, so als wuerden ich aus spass mit irgendeinerm anderen Deutschen die ganze Zeit Englisch reden, das hat mich voll verwirrt und ich musste mich dann immer daran erinnern, dass Englisch die Muttersprache hier ist... Ohhh man... :)
Derzeit hab ich das Gefuehl, dass ich so langsam etwas besser mit der Sprache werde, es wird normal die ganze Zeit Englisch zu sprechen, bzw. jemandem, der dich auf Englisch anspricht auch Englsich zu antworten. Mein Problem ist nur, dass mein Kopf so voll ist mit all den Eindruecken, dass mir viele Woerte einfach nicht einfallen und dann versuche ich das Wort, das ich suche auf deutsch in meinen Translator zu tippen, aber das deutsche Wort faellt mir auch nicht ein... Das ist verrueckt... ich hoffe sehr, dass ich in der naechsten Zeit immer waermer mit der Sprache werde.

Tomorrow

Morgen werde ich das zweite Mal nach Chicago in die Stadt fahren. :) Ich freu mich schon voll, Chicago ist mega schoen...
Besonders freu ich mich auf die ganze Weihnachtsdeko. Ich dachte immer die Amerikaner sind verrueckt mit all den Lichtern und der Deko, aber ehrlich gesagt ist das voll schoen. Besonders, wenn man abends, wenn es dunkel ist, durch die Strassen faehrt... Man bekommt voll die Weihnachtsstimmung :)
Ich werd dann morgen mal die Amerikanische Version eines Weihnachtsmarktes sehen und bin mal gespannt, was der so zu bieten hat, denn auch hier wird das als deutsche Tradtion angesehen... :)
Ja und abends werde ich ins Chicago Theare zu einem Konzert gehen. Es ist ein Benefitzkonzert, bei dem verschiedene Bands auftreten: Plain White T’s,  Colbie Caillat & American Authors, aber richtig witzig ist, dass die Backstreet Boys da sein werden... :D
Es wird also witzig...

Liebe Gruesse aus der Ferne ;)

Mittwoch, 27. November 2013

Warum bin ich in Highland?

Heute scheibe ich ein wenig ueber die Gründe, warum ich hier bin und werde dafür ein bisschen weiter ausholen, damit auch die, die nicht so viel über mich wissen, genug Background haben.

Ich studiere seid 3,5 Jahren Theologie auf Pfarramt. Das Studium in Deutschland ist sehr theoretisch, man hat außer einem 4 wöchigen Praktikum während des Grund- und Hauptstudium fast keinen praktischen -höchstens  Praxis bezogenen - Unterricht. In meinem Grundstudium, dass ich diesem September abgeschlossen habe, lernte ich drei Sprachen, Latein, Hebraeisch und Griechisch. Außerdem hatte ich verschiedene Vorlesungen und Seminare in all den Unterschiedlichen Bereichen der Theologie. Wie ich bereits erwähnte, hatte ich abgesehen von den 4 Wochen Praktikum keinen weiteren direkt praktischen Unterricht.
Normalerweise wechselt ein Theologiestudent nach dem Grundstudium die Universität und studiert weitere 4-6 Semester im Hauptstudium. Erst nach dem ersten Theologischen Examen fängt man an wirklich praktische Erfahrungen zu sammeln. Dann beginnt die zwei-jährige Vikariatszeit, die vergleichbar ist mit einem Refrendariat im Lehramt. Erst nach dem zweiten Examen, nach dem Vikariat, wird man ordiniert und ist dann ausgebildeter Pastor, oder in meinem Fall, Pastorin ;)

Ich bin in einer katholischen Gemeinde aufgewachsen und erst seit ein paar Jahren Mitglied einer evangelischen Gemeinde. Obwohl ich, neben dem 4 woechigen Praktikum während des Studiums, noch freiwillig ein drei wöchiges Orientierungspraktikum in einer Gemeinde gemacht habe, ist es mir in der Zeit meines bisherigen Studiums ein großes Anliegen geworden, das praktische Gemeindeleben in einem größeren und ganzheitlicheren Überblick mitzuerleben und tiefere Erfahrungen mit Blick auf das gesamte Gemeindeleben zu machen. Außerdem bin ich generell ein praxisbezogener Mensch, wodurch es mir wichtig ist, auf der Grundlage des bisher gelernten, theoretischen Wissens, die Praxis zu erfahren. Aus diesen praktischen Erfahrungen heraus mit den neuen Perspektiven und Schwerpunkten möchte ich dann in das Hauptstudium gehen. Das ist ein Grund dafür, warum ich diese Zeit der Praxis jetzt zwischen Grund- und Hauptstudium für mich wichtig finde und nicht bis zum Vikariat darauf warten möchte.
Abgesehen von den positiven Lernerfahrungen, die ich mir durch die Zeit hier in Highland erhoffe und dem Vorteil, dass ich die Sprache sehr gut lernen werde, möchte ich mein Engagement in die Gemeinde einbringen. In diesem Zusammenhang ist mir das Thema, meinen Platz finden und anderen Menschen helfen, ihren Platz zu finden, besonders wichtig. Allerdings interessiert mich außerdem noch, Gemeinschaft im Glauben auf die unterschiedlichsten Weisen mitzuerleben und zu betrachten, wie die Menschen damit umgehen. Ich möchte Glauben leben und wachsen sehen, teilhaben und mitarbeiten; außerdem das Leben der Menschen in der Gemeinde und die Einbettung der Gemeinde in ihr Umfeld und ihre Stadt erfahren.

Ich wusste schon seit längerer Zeit, dass ich dieses Jahr der Praxis machen wollte und habe mir viele Gedanken gemacht, wo ich hingehen möchte und wie diese Zeit aussehen soll. Nach vielen Überlegungen und Gesprächen, hatte ich das Glück auf Frau Elga Zachau zu stoßen. Elga Zachau arbeitet innerhalb der Westfälischen Landeskirche im Bereich Ökumene und kümmert sich außerdem um Freiwilligendienste in verschiedenen Bereichen und Staaten. Als ich mit ihr über meine Vorstellungen und Wünsche sprach, erzählte sie mir, dass sie selbst eine längere  Zeit in den USA verbracht hat und dass sie sogar ihren Doktor über die Kirchengemeinschaft der evangelischen Kirche und der UCC (United Church of Christ) geschrieben hat. Durch dieses Gespräch und viele weitere Gespräche entstand dann in Zusammenarbeit mir der Westfaelischen Landeskirche und der UCC, die eine sehr gute Partnerschaft pflegen, ein Plan für dieses Jahr.
Ich suchte nach einer vielseitigen und offenen Gemeinde, in der sich Jung und Alt, Tradition und Moderne trifft und etwas Neues daraus macht. Eine Gemeinde, die lebendig ist und Veränderung mit offenen Armen, aber auch kritischer Hinterfragung empfängt. Einer der Vorsitzenden der UCC, John Vertigan, suchte für mich eine Gemeinde und fand schließlich die Immanuel UCC in Highland Indiana. Nach vielen weiteren Gesprächen über verschiedene Ditails bin ich jetzt für 11 Monate in Highland und hoffe, dass die Gemeinde und auch ich eine gesegnete und wunderbare Zeit zusammen erleben werden, die Neues schafft, Altes belebt und aus der wir viel lernen können.

Ich werde euch auf dem Laufenden halten... ;)




Mittwoch, 13. November 2013

Intro

Hallöchen,


Ich freue mich, dass du vorbei schaust.
Ich werde in den nächsten 11 Monaten in der Nähe von Chicago, genauer gesagt in Highland,


in einer Gemeinde der UCC, United Church of Christ, Freiwilligendienst leisten. Ich möchte hier von meinen größeren und kleineren Erlebnissen erzählen. Ich bin sehr gespannt, wie sich die nächsten Wochen und Monate entwickeln und was ich alles so erleben werde.
I hope you'll enjoy my blog...
Viele Spaß
Charly